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ProStar
Hersteller Elliot ProStar
Bild von Elliot Prostar Flugbild.
Es befindet sich 1 weiteres Bild in der Datenbank.
Kategorie Zweileiner
Unterkategorie Allround
Spannweite 205 cm
Standhöhe 90 cm
Gewicht 200 g
Segel 42 gr. Spinnakernylon
Gestänge 5 mm Kohlefaser
Windbereich 1.5 bis 5 bft
Preis 69.00 €
Baujahr 2005
Eingetragen durch Andre Hammon
Eingetragen am 2006-11-15
Besonderheiten Unverwechselbares Design aus vierfarbigen Rauten! 
 
 

Prophecy Proton

Kommentare zum ProStar
Andre Hammon
2006-11-18
01:32
Erster Eindruck

Der ProStar von Elliot stellt in seinem gesamten Erscheinungsbild eher einen Einzelgänger im weiten Drachenhimmel dar. Schon die äußere Aufmachung mit den spitzen Rauten und dem vierfarbigen Kreuz im Herzen des Seegels, erinnert mehr an ein mittelalterliches Relief als an das gewohnte Bild eines Zweileiners. Er zieht den Betrachter unwillkürlich in seinen Bann und es gibt keinen, der von seiner Aura nicht irgendwie beeindruckt wäre, in welchem Sinne auch immer.

So ausgefallen das Design, so schwer ist es auch, den Drachen einer Stil-Kategorie zuzuordnen. Er ist ebenso ein Trickser wie ein Freestyler und doch ist er kein typischer Trick- oder ein Powerdrachen, der alle kreativen Ideen bis ins letzte Detail ausführt. Vielleicht ist er eher ein Allrounder, ein Drachen der einfach durch Ästhetik, Eleganz und Leichtigkeit besticht und der sich auch nicht mit anderen in seinem Flugstil messen will. Möglich, dass deshalb so wenig über ihn gesprochen wird, geschweige denn, man im Internet über ihn fündig wird.

Der offizielle VK von knapp 70 Euro ist für Ausstattung des Drachens mehr als angemessen. Alleine den zweifarbigen robusten Köcher mit Klippverschluss und Seitentasche inkl. Schnur und breiten Handschlaufen findet man nur bei Drachen im Highend-Preissegment. Meine "besseren" Inventos haben derartige Grundausstattung nicht zu bieten. Das Segelmaterial aus Spinnakernylon ist ordentlich durch eine Doppelnaht vernäht (keine Segelmachernähte) und an der Nase mehrfach gurtbandverstärkt. Der ProStar ist also bestens gewappnet für abenteuerliche Flugreisen, die auch manchmal unsanft enden können.

Die zur Leitkante spitz zulaufende und weit nach innen gezogene Schleppkante lässt sein Flugbild schon erahnen. Ein Langweiler ist er nicht! Die Leitkantenspannung wird am Ende durch eine Gummikappe geschützt. Wer die Flügel seines Drachens immer mal wieder knapp über den Boden streift, wird diesen Schutz zu schätzen wissen. Die für einen Drachen mit einer Spannweite von genau 2 Metern eher geringere Sägelfläche bietet dennoch bei wenig Wind, so ab 1,5 Bft. genügend Wiederstand für eine spannende Windreise. Auffallend bei Windstärken ab 3 Bft. ist seine geringe bis moderate Zugkraft. Um so erstaunlicher ist es, dass Schnüre mit 70 daN empfohlen werden. Diese Empfehlung kann ich nicht teilen. 55 daN wären sicher angemessener, zumindest bis zu einer Windstärke von 4-5 Bft.

Seine geringen Zugkräfte verleiten den Kiter schnell zu Experimenten, da man nicht das Gefühl hat, dass der Drachen beherrscht werden muss oder irgendwann außer Kontrolle gerät. Er setzt kleinste Steuerbewegungen sofort in konkretes Flugverhalten um und findet nach wendigen Manövern auch schnell wieder ohne großes Nachdrehen auf seine schnörkellose Bahn zurück. Das Feedback mit dem Drachen klappt vorzüglich und wer seine Flugübungen aus dem Bauch heraus umsetzt, also Wert auf Gefühlsteuerung legt, lernt seine Art und Weise der Kommunikation schnell schätzen.

Im Umgang mit böigen Wind hat er eine besondere Neigung, die er durch ruckelnde Bewegungen über die Schnur signalisiert, was sich aber eigenartiger Weise in seinem Flugbild nicht niederschlägt! Er fliegt dadurch nicht etwa hektisch oder unruhig. Eher das Gegenteil ist der Fall. Man spürt nur, dass er mit Böen eine eigene Art des Umgangs entwickelt hat. Kleinere Windstöße scheinen ihm nicht sonderlich zu beeindrucken.

Der Prostar von Elliot ist ein Drachen für Individualisten. Entweder man verliebt sich in seine eigenwillige Erscheinung oder man würdigt ihn keines Blickes. Drachensteiger, die dem Trickflug verfallen sind, bekommen zum gleichen Preis adäquatere Luftakrobaten, wie etwa den für den Trickflug konzipierten Jump von Level One. Andere Drachenlenker wiederum brauchen das Gefühl, etwas in der Hand zu haben, ein Fluggerät eben mit mehr Zugkräfte und giftigeren Flugbildern. Der Prostar ist hingegen ein moderater und dennoch wendiger und eleganter Flieger. Schnelligkeit ist nicht seine Stärke. Nein, der Prostar ist etwas für Flugästheten und Funkiter, die einfach Lust auf einen schönen Drachen mit Persönlichkeit haben.

Weitere Beschreibungen zur Trickflugtauglichkeit folgen.

© 2006 André Hammon, copyright bei PRISMA® Medien
Andre Hammon
2006-12-05
10:29
Vertiefter Eindruck

Die gefälligen Eigenschaften des Elliot im Leichtwind dürfen allerdings den Blick bei Windstärken ab 3,5 Bft. nicht rosarot färben. Hier hatte ich den direkten Vergleich mit dem Invento 'Session' Sunrise, der ebenfalls im unteren Preissegment liegt und dem Invento 'Evolution', der zur mittleren Preisklasse gehört. Und im kräftigeren Wind zeigt der Elliot doch erhebliche Schwächen.

Das Anfangs beschriebene 'Ruckeln' in den Leinen eskaliert zu einem unguten Fluggefühl und seine Spielfreudigkeit im leichten Wind wird für ihn zur bloßen Überlebensstrategie. Was bleibt sind seine gebändigten Zugkräfte, die für starken Wind unangemessen wirken. Der Drachen kompensiert scheinbar den Widerstand durch Nachgeben. Ein Ausweichen ist es nicht! Irgendwo gibt er den Druck im Drachentuch ab, was vermutlich das Zuckeln in den Leinen bewirkt. Der Prostar baut also keinen Wiederstand auf, wie z.B. der Session, der einen förmlich dazu zwingt, sicheren Stand zu finden. Der Elliot hingegen hinterlässt eher den Eindruck einer 'gebeutelten Tüte' im Wind, die dann heftig mit den Flügeln schlägt, wenn ihr der Wind zu derb um die Nase pfeift.

Eine Möglichkeit einem starkem Wind zu widerstehen, ist an Fahrt zu gewinnen, die andere, Zugkraft zu entwickeln. Der Session gehört bsw. zu beiden Gattungen.

Er wird mitunter recht schnell, giftig und herausfordernd. Im Vergleich zum Elliot fährt der Session mit doppelter Geschwindigkeit auf der Überholspur, während der Prostar es mit Gelassenheit auf der rechten Fahrspur versucht, was ich aber mehr als Hilflosigkeit interpretiere. Er bleibt auch bei stärkerem Wind recht träge, obgleich er seine Manövrierfähigkeit nicht verliert. Doch grundsätzlich ruckelt und zuckelt er über den Himmel und man wird das Gefühl nicht los, dass Wind ab 4 Bft. nicht mehr sein Metier ist und es an der Zeit wird, den Kite in den Köcher zu packen.

Hier wird natürlich der Preisunterschied zum HQ Evolution deutlich, der auch bei starkem Wind wie ein Brett am Himmel klebt und weder hektisch mit den Flügeln schlägt noch verschüchtert die Segel streicht. Ambitionierte Flieger sollten also doch lieber mehr Geld ausgeben. Wer billig kauft, kauft mindestens zwei Mal. Und dann haben wir die Summe für einen guten Drachen beieinander, der in allen Windbereichen gut zurecht kommt. Eine Ausnahme unter den Billigfliegern scheint mir immer wieder der Session zu sein. Man bekommt ihn zu Zeit für etwa 40 Euro. Und hier ist das Geld keineswegs enttäuschend angelegt, zumal der Session einen langen und durchaus respektablen Stammbaum vorweisen kann. Im direkten Vergleich zum Prostar wirkt er flugstabiler und vor allem ist er um ein Vielfaches schneller und dynamischer. Daher sind bei höheren Windstärken für den Session unbedingt gepolsterte Handschlaufen angesagt. Beim Evolution ist das ohnehin Pflichtlektüre, bevor man die durch Blutleere geschwächten Hände wieder beleben muss. Hier macht sich die Spannweite von 2.20 Metern spürbar bemerkbar. Den Prostar hingegen kann man bei stärkeren Winden ohne Probleme noch mit Fingerschlaufen fliegen.

Fazit: Bei Wind ab 4 Bft. sollte der Prostar zu Hause bleiben. Im Vergleich zum kompakten Session sind seine weit gespreizten, fast tuchlosen Flügel ein Spielball für Windböen. Und ein zappelnder Drache im Wind macht keinen besonders guten Eindruck. Hingegen ist der Prostar bei leichtem Wind ein Drachen, mit dem man gerne spielt und ausprobiert. Erstens, weil er recht langsam dahingleitet, beinahe schwebt und zweitens, weil er so gut wie keine Zugkräfte entwickelt.

Das mag aber auch ambitionierte Lenker für vertiefte Studien fernhalten. Was aber für den Prostar spricht, ist sein kinderfreundliches Konzept. Ich würde etwa den Session nicht in Kinderhände geben. Er erfordert bei starkem Wind schnelles Reagieren und verlangt selbst für Erwachsene gute Bodenhaftung. Diese Befürchtungen teile ich beim Prostar absolut nicht. Wer etwas Leichtes und Drehfreudiges für amüsante Windspiele sucht, die Vorzüge der Langsamkeit entdecken will und das außergewöhnliche Design schick findet, hat mit dem Prostar keine schlechte Wahl getroffen. Ich empfehle für den Flug Fingerschlaufen und eine Schnur mit maximal 25 Metern Länge zwischen 38 und 55 daN. Mehr ist für ihn unnötiger Ballast, den er kaum zu tragen vermag.

© 2006 André Hammon, copyright bei PRISMA® Medien
Seebaer73
2007-09-17
08:00
Erster Eindruck eines blutigen Anfängers :-)

Am Wochenende habe ich - wie gesagt ganz blutiger Anfänger, der bislang außer einigen Runden mit dem "Delta Stunt" keinerlei Erfahrungen mit Lenkdrachen hatte - mir den Prostar gekauft und ihn natürlich auch gleich ausprobiert (bei etwas böigem Wind). Der erste Eindruck: EINS A!

Ich hatte keinerlei Probleme, den Prostar unter Kontrolle zu halten. Dieses sichere Gefühl reizt - wie mein Vorredner ja bereits schrieb - dazu, auch ein paar kleine Manöver auszuprobieren, also z. B. ein paar Loopings zu drehen oder den Drachen möglichst knapp über den Boden zu dirigieren. War der Wind zeitweilig weg, segelte der Prostar seelenruhig in Richtung Erde. Leichte Ansätze zu Drehbewegungen ließen sich dabei spielend korrigieren, so dass ich absoluter Neuling es fast regelmäßig geschafft habe, den Drachen auf beiden "Füßen" gleichzeitig zu landen und ihn dann nach hinten kippen zu lassen - also direkt wieder startbereit.

Das einzige, was wohl nicht so ganz stimmt, ist, dass der Drachen schon bei lauestem Lüftchen fliegt. Ich schätze, dass er schon so seine 1,5-2 Bft. braucht, um sich - für den Anfänger sogar angenehm kraftvoll - in die Luft zu erheben.

Alles in allem bleibt mir der Tipp vor allem von Neuling zu Neuling: Dieser Drachen ist sein Geld wirklich mehr als wert! Ich schätze ihn so ein, dass er auch eine hervorragende Ausgangsbasis für weitere Anschaffungsüberlegungen ist: Will ich eher mehr Zug auf den Leinen haben oder will ich eher ein bisschen tricksen lernen?
Seebaer73
2007-09-20
11:56
Ups, auch von mir noch eine Ergänzung zu diesem Drachen.

Erwähnt werden sollte unbedingt, dass er von Elliot in einer absolut genialen Verpackung geliefert wird: Eine rote, sehr stabile Stoff- / Leinentasche mit edlem Verschlussclip und einem Extrafach für Leine und Schlaufen. Sehr, sehr edel.
Wingo
2007-11-16
07:55
Vom Standpunkt eines 20¤-Drachens wie dem Delta-Stunt kann ich die Begeisterung für den Prostar zwar verstehen,
aber ich denke nicht das man damit sehr lange Spaß haben wird. Der Prostar war auch mein erster ''richtiger'' Lenkdrachen,
aber ich muß sagen das ich froh bin ihn inzwischen los zu sein. Denn seine Neigung, lange bevor er die 5 bft erreicht hat mit den Ohren zu schlackern das man denkt ''der hat's hinter sich'', sein nicht enden wollendes nachdrehen und der nicht vorhandene Geradeauslauf sind das was diesen Drachen meiner Meinung nach auszeichnet. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen warum Elliot dieses Teil nicht aus dem Programm nimmt, denn ich habe bis jetzt noch keinen schlechteren Drachen in der Hand gehabt.

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